
Radiologiezentrum in Aachen, NRW
Projektentwicklung - Tower Block / Radiologiezentrum

Nutzungskonzept
Der Auftraggeber möchte am Standort eine medizinische Einrichtung etablieren. Im Erdgeschoss wird eine Einrichtung mit etwa 1600 m² Nutzfläche für Nuklearmedizin entstehen. In den Obergeschossen werden Arztpraxen mit jeweiligen Nutzflächen von 250 – 500m2 und mehr geplant.
Städtebauliches Konzept
Das Grundstück liegt an der Ecke Neuenhofstraße - Debyestraße, am direkten Zugang in das Gewerbegebiet. Auf der gegenüberliegenden Grundstücksecke befindet sich ein 8 geschossiges Bürogebäude, der sogenannte Q1.
Der von uns geplante Gebäudekomplex besteht aus zwei Baukörpern, die durch einen zentralen Eingang verbunden sind.
Der auf der Ecke stehende Baukörper nimmt die Gebäudehöhe des Q1 mit etwa 30 m auf. Der sich in das Gewerbegebiet streckende Baukörper bildet sich als massiver nach außen abschottender Baukörper aus Beton ab.
Der an der Ecke platzierte gläserne Baukörper nimmt vis-á-vis zum Q1 Position und bildet mit dem Q1 eine Art Tor zum Gewerbegebiet.Der weiter hinten liegende Baukörper ist mit einer Höhe von etwa 10 Metern zurückhaltender und passt sich somit mehr den Höhen der Gebäude im Inneren des Gewerbegebieres an.
Architektonisches Konzept
Seit Ende des 19. Jahrhunderts erstmalig die Röntgentechnik Ihren Durchbruch hatte, hat die Entwicklung im Bereich der Radiologie, insbesondere auch in den letzten Jahrzehnten, sich erheblich weiter entwickelt.
Zunächst gelang es den Ärzten in Durchleuchtungsuntersuchungen Knochenbrüche, Fremdkörper und Veränderungen des Skeletts zu diagnostizieren. Die Aufklärung zahlreicher anderer Erkrankungen blieb ihnen dagegen noch verborgen. Heute bedient sich die moderne Radiologie hochspezieller Verfahren.
Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Positronenemissionstomographie und die Sonographie ermöglichen neben dem .konventionellen Röntgen" neue Dimensionen der Diagnostik bis hin zur molekularen Bildgebung.
Die laienhaft vorstellbare Gegensätzlichkeit von Nuklearmedizin (Strahlentherapie) zum Einen und der Möglichkeit von Diagnostik durch CT, MRT zum Anderen bestimmt in unserer Vision die Materialität.
Dies wird im Entwurf durch zwei gegensätzliche Baukörper materialisiert,die durch einen neutralen Eingangsbereich verbunden werden. Die im Erdgeschoss befindliche Nuklearmedizin schottet sich durch Betonwände nach außen ab. Demgegenüber werden die Praxen der Radiologie in einem gäsernen Turm abgebildet und erscheinen damit im Gegensatz zur Nuklearmedizin dazu völlig transparent, geben jedoch die Realität nur scheibchenweise wieder. Diese setzt sich, wie bei einem CT, aus Einzelteilen zu einem Ganzen zusammen.
Die Fensteröffnungen im Erdgeschoss werden mit Riffelglas ausgebildet, sodass ins Gebäude hinein, jedoch auch aus dem Gebäude heraus, eine verzerrte Realität entsteht. Der Turm selbst simuliert diese
Optik durch eine Elementfassade mit Glaselementen oder auch massiven Bauteilenmit vorgelagerten Glaslamellen, die als Sonnenschutzelemente und/oder auch als Photovoltaik Paneele funktionieren. Diese Paneele werden elektronisch nach dem Sonnenstand bewegt und geben dem Gebäude, je nach Tages- und Nachtzeit, durch unterschiedliche Reflektionen und Einsichten eine differierende Anmutung.
Die Hauptmaterialien sind Glas und Beton. Materialien mit einer natürlichen Nachhaltigkeit, da normaler Beton bei
der Herstellung jedoch verhältnismäßig viel CO2 freisetzt, würde hier CO2 armer Beton zum Einsatz kommen. Die HOLCIM ist eine der Firmen, die bundesweit CO2 armen Beton anbietet und verarbeitet.